Validierung eines Assessmentinstruments zur Bewertung der bewegungsfördernden strukturellen Veränderungsprozesse und deren Auswirkungen auf die Bewohnerschaft stationärer Pflegeeinrichtungen
Hintergrund
Das Projekt «Pflegeeinrichtungen – Bewegungsfreundliche Organisationen» (PfleBeO) wurde im Jahr 2019 vom Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) in Deutschland initiiert. Im Jahr 2020 wurde die Universität Hamburg, Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft, mit der Durchführung des Teilprojektes «Outcomeevaluation und Entwicklung eines Assessmentinstrumentes zur Bewertung der bewegungsfördernden strukturellen Veränderungsprozesse und deren Auswirkungen auf die Alltagsaktivität der Bewohnerschaft stationärer Pflegeeinrichtungen» (Teilprojekt Nr. 3; Leitung: Prof. Dr. Bettina Wollesen) beauftragt. Seit 2022 ist das Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG) der Universität Basel Kooperationspartner und unterstützt die Universität Hamburg bei der Spezifikation des Assessmentinstruments und der Durchführung einer Machbarkeits- und Validierungsstudie (Arbeitspaket Nr. 5).
Ziel
Prüfung der Reliabilität, Validität, Machbarkeit und Akzeptanz eines neu entwickelten Assessmentinstruments zur Messung der Mobilität von Pflegebedürftigen in stationären Pflegeeinrichtungen und deren Einflussfaktoren.
Vorgehen
An den Standorten Hamburg und Basel wird das Assessment jeweils zweimalig mit den Bewohner/-innen und Mitarbeiter/innen ausgewählter Pflegeeinrichtungen durchgeführt. Bei den Bewohner/-innen erfolgen Messungen der funktionellen (u.a. Gehgeschwindigkeit, Balance) und räumlichen («life space») Mobilität und derer Einflussfaktoren (u.a. Kognition, Sturzangst). Mittels Bewegungssensoren wird zudem über einen Zeitraum von 7 Tagen die körperliche Aktivität bzw. Inaktivität erfasst. Die leitenden Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtungen werden insbesondere zu Heimcharakteristiken, Umweltfaktoren, Barrierefreiheit und Priorisierung von Mobilitätsförderung befragt. Die Befragung des Pflegepersonals dient u.a. der Erfassung der täglichen Belastungen und der Autonomie am Arbeitsplatz, der beruflichen Selbstwirksamkeitserwartung, der Resilienz und des individuellen Wohlbefindens.
Ausblick
Pflegeeinrichtungen soll ein valides, zuverlässiges und gut in den Alltag integrierbares Instrument zur Verfügung gestellt werden, das es erlaubt, Handlungsbedarf hinsichtlich der Mobilitätsförderung ihrer Bewohner/-innen zu erkennen, zielgerichtete Massnahmen zu ergreifen sowie potentielle Veränderungen im Verlauf zu beobachten und zu evaluieren.
Zentrale Projektleitung Hamburg
Prof. Dr. Bettina Wollesen (Arbeitsbereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft, Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft, Universität Hamburg)
Zentrale Projektkoordination Hamburg
Dr. Oliver Vogel, MA Ann-Kathrin Otto (Arbeitsbereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft, Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft, Universität Hamburg)
Projektleitung Basel
PD Dr. Timo Hinrichs (Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit, Universität Basel)
Projektkoordination Basel
Dr. Eleftheria Giannouli (Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit, Universität Basel)
Finanzierung
Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband)
Projektlaufzeit am Standort Basel (PfleBeO-TP3-AP5)
2022-23
Publikationen
Vogel O, Otto A-K, Zimmel H, Hinrichs T, Giannouli E, Wollesen B: Definition and contextual factors of nursing home residents› mobility in a holistic view: a Delphi study. Innovation in Aging 2022, igac067, https://doi.org/10.1093/geroni/igac067.